Collagen vom Workshop 1.+2.11.2014

DCIM100GOPRODer innerste Wunsch des Herzens

 gruppecollageWas ist das…. dieses Allerinnerste in uns, das sich nach irgendetwas sehnt…..?

Wir wissen es nicht…..! Denn unsere tiefste Sehnsucht hat keine objektiven Eigenschaften mehr.

Ein indischer Lehrer hat einmal gesagt: „Wenn ich tatsächlich weiß, was der tiefste Wunsch meines Herzens ist, habe ich ES schon gefunden.“ (Sukumar)

Im Laufe des Lebens haben wir eine Vielzahl von Wünschen gehabt – vieles hat sich erfüllt, aber vieles ist auch unerfüllt geblieben. Im alltäglichen Einerlei haben wir unsere Wünsche reduziert und den Erfordernissen angepasst. Wir sind „Realisten“ geworden, die sich nicht mehr gestatten phantastische Träume zu träumen…. Da sind so viele Schichten oder Schleier, die den tiefsten, ursprünglichen Wunsch verhüllen und verbergen.

Würden wir uns dieser Schleier bewusst, dann wäre unser tiefster Herzenswunsch offenbar.

Die Antwort auf die Frage nach dem innersten Wunsch des Herzens kann auftauchen, wenn wir vollkommen eins mit uns selbst und unserem Leben sind, bedingungslos zufrieden und glücklich und es bliebe nichts mehr zu wünschen übrig…..

Aber da dieser Zustand der Selbstverwirklichung so unglaublich hoch und ideal erscheint,

trauen wir uns vielleicht gar nicht erst, die Frage zu stellen…..

Oder wir sind zumeist in unserem Alltag mit sovielen peripheren Angelegenheiten beschäftigt und überlastet, dass wir gar nicht erst zur Besinnung kommen, um uns mit wesentlichen Fragen zu beschäftigen?

Am ersten November-Wochenende haben wir in einer kleinen Gruppe versucht, uns dem innersten Wunsch des Herzens anzunähern mithilfe einer Sammlung von tausenden von Bildern aus über vierzig Jahren.

Die Arbeit mit den Bildern ist so etwas wie ein Orakel. Scheinbar zufällig werden uns Bilder herangereicht und ohne den rationalen Verstand einzuschalten, beziehen wir instinktiv Stellung dazu und wählen Bilder aus, die uns einen Hinweis geben, wie unsere Seelenlandschaft aussieht.

Jedes Bild, das gerade auftaucht, ist bedeutsam, wie die Bilder eines Traumes.

Wenn wir nach dem innersten Wunsch des Herzens Ausschau halten, dann richten wir den Blick auf das, was uns die größte Befriedigung vermittelt und die enthusiastischsten, ekstatischsten Gefühle in uns erzeugt. Was erfüllt uns wirklich, was macht uns im tiefsten Inneren glücklich?

Aber da tauchen vielleicht gleich zu Beginn Selbstzweifel auf ….. „Ja das wäre schön, ist aber unrealistisch… ich kann das nicht….. mir fällt da momentan nichts ein… “

Wünsche beziehen sich immer auf die Zukunft, aber im winzigen Augenblick des unmittelbaren Erlebens ist keine Zeit für etwas Gegenständliches….

Wenn wir uns an diesem Wochenende durch Meditation und durch die Konfrontation mit einer chaotischen Fülle an Bildern mit den auftauchenden Gefühlen auseinandersetzen, kommt vieles aus dem Unterbewusstsein zum Vorschein, was den innersten Wunsch verhüllt.

Wir beginnen zunächst einmal damit, alles, was spontan an Bildern auftaucht – ohne es zu bewerten – in unsere Collage einfließen zu lassen.

Im Spiel mit den Bildern sollte keine Bewertung einsetzen. Das Unterbewusstsein drückt sich in der Sprache der Bilder aus – weit aufrichtiger als es der zensierende Verstand vermag – und gibt uns Auskunft, was unsere tieferen Lebensthemen sind.

Gleich zu Beginn ist es wichtig, dass wir uns nicht scheuen, auch scheinbar „triviale“ Wünsche zu äußern. Sie führen uns zu tiefer liegenden Wünschen. Ein „trivialer Wunsch“ zum Beispiel wäre vielleicht ein Luxus Auto. Aber das ist nur ein Symbol für etwas anderes: Es könnte Eleganz und Formschönheit oder der Wunsch nach mehr Beweglichkeit bedeuten, od er finanziell großzügige Lebensverhältnisse, Reisen, Status etc…

In dem konzentrierten Prozess des Sammelns von Bildmotiven und dem Ausschneiden und Zusammenfügen von Figuren findet eine Wertschätzung für jedes kleinste Bilddetail statt, das ja eine Widerspiegelung der inneren Seelenlandschaft ist. Es entsteht so ein größerer Bedeutungsraum. Dabei werden wir uns unserer inneren Haltung bewusst, der Gedanken, mit denen wir die Beziehung der inneren Bilder zueinander bewerten…..

Wir sollten uns nicht scheuen, auch Negativprogramme, die unsere tiefsten Sehnsüchte boykottieren, in unserer Collage zum Vorschein zu bringen. Es entstehen also starke Kontraste und Spannungsfelder, die ohnehin in uns unbewusst wirksam sind. Indem wir sie für uns selbst offenlegen, besteht die Möglichkeit der Befreiung.

Durch Objektivierung der inneren Bilder entsteht ein größerer Abstand und ganz spontan eine Disidentifizierung.

Am ersten Tag wurden die Schattenbereiche deutlich. Und wer am folgenden Tag die Zeit fand, eine zweite Collage zu beginnen, …da zeigte sich schon ein größerer Abstand zum Objekthaften der inneren Bilder, und in der Farbgebung wurde ein lichter Raum offenbar.

Die Begeisterung der TeilnehmerInnen in diesem Prozeß, die übereinstimmend meinten, das zwei Tage „viel zu kurz“ sind, ermutigt uns, weitere Seminare im Januar und im Juli (3 – 5 Tage mit Yoga und Meditation) zu planen.

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